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6 Gründe, warum das Coronavirus für Slums besonders gefährlich ist

Das Coronavirus hält die Welt in Schach und schränkt die Leben der Länder ein. In Afrika und Lateinamerika bahnt sich das Coronavirus seinen Weg nun in die Townships und Favelas. Die Menschen in diesen Armutsvierteln sind besonders gefährdet und auf internationale Solidarität angewiesen. Hier sind 6 Gründe, warum das Coronavirus für Slums besonders gefährlich ist.

 

 

1.    Für die Ärmsten der Armen gibt es kein Social Distancing

In den Wellblech-, Lehm- oder Natursteinhütten der südlichen Armutsviertel leben oft viele Menschen dicht beisammen. Grosseltern, Eltern, Kinder und manchmal Onkel und Tante teilen sich nur wenig Platz. Eine Ansteckung in solchen Situationen bedeutet, dass gleich die ganze Familie betroffen ist. Ausserdem stehen die Hütten in den Städten nah nebeneinander und das Virus kann sich auch von Familie zu Familie ausbreiten.

2.    Mittellose können nicht zuhause bleiben

Viele in den unteren Bevölkerungsschichten leisten körperliche Arbeit zum Beispiel in einem Handwerk, in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte. Andere verkaufen Waren auf der Strasse. Sie alle können nicht von zuhause arbeiten und müssen oft in prall gefüllten Bussen weite Wege zur Arbeit fahren. Der Verdienst ist dabei so schlecht, dass sie sich keine Vorräte anlegen können und sich täglich Nahrungsmittel beschaffen müssen.

3.    Menschen in Armutsvierteln können die Hygieneempfehlungen nicht einhalten

Kaum eine Hütte in einem südafrikanischen oder simbabwischen Township hat fliessendes Wasser. So können sich die Menschen, die von der Arbeit oder vom Einkauf zurückkommen, die Hände nicht waschen. Ausserdem können sich viele auch keine Seife leisten und Desinfektionsmittel ist noch viel teurer. Wenn diese Menschen beim Nachhausekommen das Virus an sich tragen, reicht zum Beispiel eine Berührung ins Gesicht ihres Kindes, um es anzustecken.

4.    Menschen in Armut können sich keine medizinische Versorgung leisten

Die Industrieländer haben Mühe, genügend Beatmungsgeräte für die vielen Covid-19-Patienten aufzutreiben. In den Entwicklungsländern ist das Problem noch viel schlimmer. In Simbabwe sind fast alle Beatmungsgeräte in den Privatspitälern, die sich Menschen in Armut nie leisten könnten. Trotzdem brauchen auch sie medizinische Hilfe, wenn sie an Covid-19 erkranken.

5.    In Armutsvierteln gibt es besonders viele Risikopatienten

Das Coronavirus trifft in den Favelas, Townships und Slums auf andere Krankheiten. Tuberkulose und vor allem HIV/Aids sind weit verbreitet. Tuberkulose wäre heilbar, ist aber in der ärmeren Bevölkerungsschicht weit verbreitet. Bei dieser Krankheit ist die Lunge mit Bakterien befallen und schwer belastet, das Coronavirus ist hier eine tödliche Gefahr. Bleibt HIV/Aids unbehandelt, ist das Immunsystem stark geschwächt und kann das Coronavirus nicht bekämpfen. Auch für diese Krankheiten fehlt vielen aus den Armutsvierteln das Geld und oft auch der Zugang zu den Medikamenten.

6.    Falschinformationen machen schnell die Runde

In Afrika und Lateinamerika kursieren leider viele Gerüchte und falsche Informationen zum Coronavirus. So sollen Knoblauch oder Ingwer in der Nase vor einer Ansteckung helfen. Weit gefährlicher sind Bleichmittel, das Medikament Chloroquin oder Urin von Tieren, die nicht wirken, sondern lebensbedrohlich sein können. Mangels anderer Informationen glauben die Menschen diesen Fake-News und bringen sich und andere in Gefahr.

Es braucht unsere Hilfe

Das Coronavirus ist für Slums besonders gefährlich. Darum müssen wir unbedingt helfen. terre des hommes schweiz hilft mit zusätzlicher Wasserversorgung, dem Verteilen von Seife und dem Verbreiten von richtigen Informationen. Wir bedanken uns für Ihre Spende!

 

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