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Die Kinder in den brasilianischen Favelas spielen mit Begeisterung Fussball: barfuss auf einem hart geteertem Platz. Vom Gewinn der WM kommt bei ihnen kaum etwas an. Sie leben dagegen mit zahlreichen Risiken solcher globalen Sportevents.

Globale Sportanlässe mit Spielregeln zugunsten der Kinder

Mit Children Win hat Terre des Hommes ein Projekt lanciert, das die negativen Aspekte sportlicher Grossanlässe auf das Leben von Kindern thematisiert. Ziel ist es die Verantwortlichen solcher Events in die Pflicht zu nehmen. Sie sollen künftig bereits bei der Vergabe und Vorbereitung Massnahmen gegen deren negativen Folgen einplanen.

Die WM 2014 in Brasilien ist Geschichte. Aber Brasilien lebt nun mit deren Nachwehen: Massiv geschrumpfte Budgets für Bildung und Gesundheit, beschnittene Rechte, und zu Tausenden aus ihren Quartieren und ihrem sozialen Umfeld vertriebene Menschen. Das steht in krassem Gegensatz zu dem, was sportliche Megaevents sein können: Anlässe, die Menschen und Kulturen in einem internationalen, friedlichen und festlichen Wettbewerb einigen können. Sie bringen den Menschen viel Gutes. Die Vorteile kommen aber leider nicht allen zu Gute, wie die Beispiele der WM in Brasilien oder Südafrika beweisen. Besonders betroffen sind Kinder (= 0 bis 18 Jahre alt). Vertreibung und Entwurzelung. Kinderarbeit, Polizeigewalt gegen Kinder, sexuelle Ausbeutung: Das sind einige der negativen Folgen, wie sie im Zusammenhang mit solchen Anlässen beobachtet wurden. In der Regel werden aber viel zu wenig Mittel eingeplant, um diese Risiken zu eliminieren oder zu lindern.

Verantwortung übernehmen
Die Internationale Föderation Terre des Hommes (IFTDH) hat darum mit Unterstützung der Oak Foundation das Projekt Children Win lanciert, das von Marianne Meier, Sportwissenschaftlerin und Mitglied des terre des hommes schweiz-Vorstandes, geleitet wird: Children Win will die öffentliche Wahrnehmung dieser Aspekte fördern und sozialen Druck auf die Verantwortlichen der Vergabe und Planung sportlicher Grossanlässe aufbauen. Künftig sollen Massnahmen gegen diese Risiken bei der Vergabe und Durchführung von Anfang an eingeplant werden. Dabei geht es Terre des Hommes nicht um’s verteufeln des Sports oder globaler Sportanlässe. Mit Children Win wollen wir die Spielregeln für sportliche Grossanlässe zugunsten der Kinder zu verändern, betont Ignacio Packer, Generalsekretär der IFTDH.

News, Info und Hilfestellung
Unter www.childrenwin.org veröffentlicht Terre des Hommes News, sozial investigativen Journalismus, Expertisen und Materialien zum Einfluss von Sportmegaevents auf das Leben von Kindern. Zudem berichten Kinder in einem Teaser und Kurzfilmen über die WM in Brasilien und Südafrika über die Auswirkungen dieser Anlässe auf ihr Leben. Ausserdem ermutigt Terre des Hommes Medienschaffende bei ihrer Berichterstattung zu solchen Events die Anliegen der Kinder miteinzubeziehen. Dafür hat Terre des Hommes in Zusammenarbeit mit der Organisation Keeping Children Safe zur diesjährigen WM eine konkrete Anleitung für Medienschaffende entwickelt. Diese bietet Unterstützung und wichtigen Rat zur Berichterstattung und Zusammenarbeit mit.

Die WM in Brasilien ist Geschichte, aber die Arbeit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Umfeld von sportlichen Grossanlässe hat gerade angefangen. Terre des Hommes bleibt dran. Bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sind es nur noch zwei Jahre…

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