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Akute Krise in Kolumbien

Kolumbien befindet sich in einer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krise. Eine umstrittene Steuerreform der Regierung hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Unsere Partnerorganisation Paz y Bien, die benachteiligte Jugendliche und ihre Familien in der kolumbianischen Stadt Cali unterstützt, setzt sich für das Recht auf friedlichen Protest ein, für Chancengleichheit und die Perspektive auf ein Leben ohne Armut.

In Kolumbien, das einen traumatisierenden Bürgerkrieg erlebt hat, brennt es. Nach tagelangen, teilweise gewalttätigen Protesten mit Toten gegen eine umstrittene Steuerreform hat die kolumbianische Regierung die Initiative zwar wieder zurückgezogen. Doch die Situation ist weiterhin explosiv.

«Wir erleben eine soziale, wirtschaftliche und politische Krise, die in der jüngeren Geschichte Kolumbiens ihresgleichen sucht», schreibt die Stiftung Paz y Bien, Partnerorganisation von terre des hommes schweiz in der kolumbianischen Stadt Cali, in ihrer Medienmitteilung vom 3. Mai.

Eine Mehrheit der kolumbianischen Bevölkerung lebe in Armut, so Paz y Bien. Sie habe sich in Folge des mangelhaften Pandemie-Managements durch die Regierung verschlimmert. Laut dem nationalen kolumbianischen Statistischen Amt DANE lebten im Jahr 2020 21,02 Mio. Menschen in Armut und 7,47 Mio. in extremer Armut. «Die soziale Unzufriedenheit ist gross», so Paz y Bien.

Die kolumbianische Regierung habe es auch unter Präsident Iván Duque versäumt, einer Mehrheit der Bevölkerung ein Leben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen, kritisiert die kolumbianische Partnerorganisation von terre des hommes schweiz. Es sei deshalb rechtens, dagegen auf friedliche Weise zu protestieren.

«Als Gemeinschaft leisten wir einen Beitrag zur Wahrung und Durchsetzung der Rechte von benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie zur Stärkung ihrer Gemeinden», schreibt Paz y Bien. «Wir werden uns auch weiterhin für eine gerechte, gleichberechtigte und friedliche kolumbianische Gesellschaft einsetzen, die frei von Gewalt ist.»

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Artikel über Paz y Bien in: Magazin terre des hommes schweiz, Nr. 4/2020

Foto Hauptbild: Jaír Coll, Cali

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