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Offener Brief für mehr Solidarität

Die Covid-19-Pandemie hat grosse Auswirkungen auf den Zustand der ärmsten Länder. Ihre Gesundheitssysteme kollabieren, Millionen Menschen sind arbeitslos und noch hat die Pandemie ihren Höhepunkt nicht erreicht. Darum fordert terre des hommes schweiz zusammen mit anderen Organisationen der Alliance Sud vom Bundesrat und der Bundesversammlung mehr Unterstützung für die internationale Zusammenarbeit. Es braucht jetzt ein klares Commitment zur Agenda 2030, mehr finanzielle Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit und einen Schuldenschnitt für die ärmsten Staaten.

 


 

Offener Brief an den Bundesrat und die Mitglieder der Bundesversammlung

 

Covid-19: Aufruf für ein starkes internationales Engagement der Schweiz zur Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen

 

Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich auf Initiative der Gesellschaft Schweiz-UNO und des Forum Suisse de Politique Internationale zusammenschliessen, fordern die Schweiz und insbesondere den Bund dazu auf, sich international für die kurz- und mittelfristige Bekämpfung der Covid-19-Pandemie und ihrer sozioökonomischen und ökologischen Folgen, insbesondere in den ärmsten Ländern, einzusetzen. In diesem Sinne muss die Schweiz rasch auf die Initiativen und Spendenaufrufe der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft reagieren, wie z.B. die des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für einen globalen humanitären Interventionsplan Covid-19, der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung oder der WHO.

 

Forderungen:

Der Wohlstand der Schweiz und die Kohärenz ihrer humanitären und demokratischen Werte stehen auf dem Spiel! Die Schweiz braucht mehr denn je eine gesündere Welt, sozial, ökologisch und wirtschaftlich. Und auch die Welt braucht die Schweiz mehr denn je. Als Mitglied der Vereinten Nationen, als Gastgeberin der wichtigsten internationalen Organisationen, einschliesslich der WHO, und als eines der reichsten Länder der Welt muss die Schweiz eine erneuerte Solidarität zeigen, die ihren Mitteln angemessen ist.

 

In dieser aussergewöhnlichen Zeit reichen wir vier sich ergänzende Forderungen ein:

 

  1. Angesichts der aktuellen globalen Gesundheitsnotlage muss die Schweiz zusätzliche finanzielle Mittel für die humanitäre Hilfe zugunsten der ärmsten Länder und der schwächsten Bevölkerungsgruppen, einschliesslich der Migranten und Flüchtlinge,

 

  1. In Übereinstimmung mit der Agenda 2030 und dem Aktionsplan von Addis Abeba, der 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde, fordern wir den Bund auf, 0,7% seines BNE für die öffentliche Entwicklungshilfe aufzuwenden. Bundesrat und Parlament müssen alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um dieses grundlegende Ziel zu erreichen. Ohne die notwendigen und ausreichenden finanziellen Mittel wird die gegenwärtige Krise die bereits bestehende Verwundbarkeit der fragilsten Länder nur noch verstärken und die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie für die Welt, aber auch für die Schweiz verschärfen.

 

  1. Im Geiste der von der Schweiz mitinitiierten Resolution 74/270 der UNO-Generalversammlung zur globalen Solidarität bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie und der gemeinsamen Ministererklärung der Allianz für Multilateralismus vom April 2020, der sich Bundesrat Ignazio Cassis anschloss, fordern wir, dass dieses internationale Engagement mit der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltigen Entwicklung in Einklang steht. Der Kampf gegen die Pandemie und ihre Auswirkungen ist eine zusätzliche Herausforderung und sollte die Ziele der nachhaltigen Entwicklung nicht ersetzen. Die Agenda 2030 strebt die Entwicklung von Gesellschaften an, die widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels, den Verlust der biologischen Vielfalt und Gesundheitsbedrohungen sind.

 

  1. Darüber hinaus fordern wir die Schweiz auf, sich dafür einzusetzen, dass die ärmsten Länder von einem Moratorium oder sogar von einem Erlass der Schulden profitieren, wie von der UNCTAD/UNO verlangt.

 

 

Die Unterzeichnenden, 04.05.2020:

Gesellschaft Schweiz-UNO | Association Suisse-ONU | Associazione Svizzera – ONU

Forum Suisse de Politique Internationale

Schweizerische Gesellschaft für Aussenpolitik | Association suisse de politique étrangère | Associazione svizzera di politica estera

Plattform Agenda 2030 | Plateforme Agenda 2030

Fastenopfer | Action de Carême

Schweizerischer Friedensrat, Zürich | Conseil Suisse de la paix, Zurich PBI Schweiz

Gesellschaft für bedrohte Völker, Schweiz | Société pour les peuples menacés, Suisse

Alliance Sud

SWISSAID

Caritas Schweiz | Caritas Suisse | Caritas Svizzera

FOSIT – Federazione delle ONG della Svizzera italiana

Brot für alle | Pain pour le prochain

Frauen für den Frieden Schweiz

Evangelischen Frauen Schweiz EFS | Femmes protestantes en Suisse FPS

terre des hommes schweiz

Schweizerische Helsinki Vereinigung

FriedensFrauen Weltweit | PeaceWomen Across the Globe

Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFF | Plateforme Suisse de Promotion de la Paix KOFF

fair unterwegs – arbeitskreis tourismus & entwicklung

Fédération vaudoise de coopération (fedevaco)

humanrights.ch

Fondation Terre des hommes

Terre des Hommes Suisse


Hier den Brief als PDF herunterladen.

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