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Glencore-Mine vergiftet Kinder

In Cerro de Pasco (Peru) sind Luft und Wasser mit Schwermetallen vergiftet. Daran Schuld ist eine riesige Glencore-Mine. Gerade für die Kinder haben die Bleivergiftungen dramatische Folgen: Blutarmut, Behinderungen, Lähmungen. Jetzt Protestbrief unterschreiben!
Autor: Konzernverantwortungs-Initiative

«Es fing damit an, dass er immer Nasenbluten hatte. Wir dachten zuerst, das sei normal», erzählt eine betroffene Mutter.  Dann bekam ihr 8-jähriger Sohn Benjamin Augenkrebs. «Es wurde ihm ein Auge entfernt, er hat seitdem ein Glasauge.» Das Nasenbluten habe danach aber wieder angefangen. «Ich ging mit ihm ins Kinderspital nach Lima, und dort endlich sagten sie mir, dass Benjamin viel zu hohe Blei- und Arsenwerte im Blut habe.»

70’000 Menschen leben in der peru­anischen Stadt Cerro de Pasco. Glencore kontrolliert hier die Minen­gesellschaft Volcan, welche zu den weltweit grössten Produzentinnen von Zink, Blei und Silber gehört.

Die Mine produziert zu den niedrigsten Kosten der ganzen Branche. Den Preis dafür zahlen die Menschen mit ihrer Gesundheit.
Die Mine führt zu einer extremen Umweltverschmutzung durch Blei, Arsen und viele weitere Schwermetalle. Alles ist vergiftet: Die Luft, der Boden, das Wasser. Die Lebenserwartung der Einwohner/innen ist fünf Jahre tiefer, die Kindersterblichkeit höher als in anderen peruanischen Städten.

Wir fordern, dass Glencore sofort aufhört, mit seiner Mine Kinder zu vergiften! Jetzt Protestbrief unterschreiben!

 

Da Kinder bei gleicher Kontamination der Umgebung deutlich mehr Blei als Erwachsene im Körper aufnehmen, sind sie besonders betroffen.
In der Region leben 2’000 Kinder, welche chronische Schwermetallvergift­ungen aufweisen. Für sie hat dies dramatische Folgen: Blutarmut, Behinderungen und Lähmungen. Die Mutter von Benjamin fordert, dass sich die Glencore-Gesellschaft  verantwortlich zeige und die betroffenen Familien mit den Behandlungskosten unterstütze, damit die Kinder wieder gesund werden. Und betont: «Sie haben Geld und Macht und könnten uns helfen.»

Eine 39-jährige Mutter mit zwei Kindern teilt das gleiche Schicksal. Auch ihr 13-jähriger Sohn Jan Francis ist krank. Er habe dauernd Nasenbluten und Kopf- und Gliederschmerzen. Das Nasenbluten begann als er 7-jährig war und die Ärzte diagnostizierten später Jugend-Arthritis und eine Angststörung. Die Mutter fordert: «Es darf hier keine Umweltverschmutzung mehr geben, die unsere Kinder krank macht.»

Centro Labor ist eine lokale Organisation in Cerro de Pasco und setzt sich seit Jahren gegen die Verschmutzung ein. Der Direktor Wilmar Cosme betont, dass die Menschen vor Ort im Ungewissen gelassen werden: «Wir haben hier keinerlei Information von der Mine, wissen nicht einmal, wo die unterirdischen Stollen unter unseren Häusern verlaufen. Immer wieder kommt es zu Rissen und sogar Einstürzen. Wir möchten wissen, was Volcan-Glencore mit Cerro de Pasco vorhat, ob es die Umweltschäden sanieren wird, ob es hier weiterhin Bergbau betreiben will oder nicht.»

Glencore streitet Verantwortung ab
Bislang versuchte Glencore stets, sich aus der Verantwortung zu stehlen mit der Behauptung, dass die extremen Verschmutzungen historisch bedingt seien und dass die Mine nun keine Umweltstandards mehr verletze. Doch das ist nachweislich falsch. Die Situation hat sich in letzter Zeit nicht verbessert, im Gegenteil: Eine Haar­analyse bei Kindern zeigt, dass sich die Bleikonzentration in den letzten Jahren weiter verschlimmerte.

Satellitenbilder zeigen stärkere Bleivergiftungen
Auch Satelittenbilder zeigen einen Anstieg der Bleibelastung zwischen 2001 und 2018 in Cerro de Pasco.

Melton, C.A., Hughes, D.C., Spectral detection of Pb contamination at Cerro De Pasco, Peru with ASTER and Sentinel-2 imagery, May 2019

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