Solange der rote Knopf existiert, gibt es keine Sicherheit
Anfang Juli wurde die Atomwaffenverbots-Initiative lanciert: Sie fordert den längst fälligen Beitritt der Schweiz zum UNO-Vertrag für ein Atomwaffenverbot. terre des hommes schweiz steht hinter diesem Anliegen: Die Schweiz muss sich wieder zu ihrer humanitären Tradition bekennen!
Atomwaffen gehören zu den grössten Bedrohungen unserer Zeit. Seit einigen Jahren fliesst weltweit wieder mehr Geld in die nukleare Aufrüstung und die Anzahl einsatzfähiger Atomsprengkörper nimmt zu. Nie seit Ende des Kalten Krieges war die Gefahr einer nuklearen Eskalation so gross wie heute. Wettrüsten und Abschreckung durch Atomwaffen schaffen keine Sicherheit.
Seit Jahren weigert sich der Bundesrat, dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO (TPNW) beizutreten, obwohl sich National- und Ständerat 2019 dafür ausgesprochen hatten. Deshalb hat ein breites Bündnis aus Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen die Atomwaffenverbots-Initiative lanciert. Sie fordert den Beitritt der Schweiz zum TPNW-Vertrag – ein Schritt, der längt überfällig ist.
Warum wir die Volksinitiative unterstützten
terre des hommes schweiz arbeitet seit vielen Jahren im Bereich Friedenskultur, sowohl in internationalen Programmen als auch in der Schweiz. Wir setzen uns für ein ganzheitliches Verständnis von Sicherheit ein. Denn unsere Arbeit zeigt: Sicherheit kann nicht durch Waffengewalt, Aufrüstung und Abschreckung erreicht werden.
Gerade in der derzeitigen öffentlichen Debatte, die von Befürworter*innen der Aufrüstung dominiert wird, braucht es mehr denn je eine breite Diskussion über die Handlungsmöglichkeiten der Schweiz für eine friedliche Welt:
- Entwicklungszusammenarbeit stärken: Sie leistet einen wichtigen Beitrag zu Sicherheit und Stabilität weltweit. Durch präventives Handelnd unterstützt Entwicklungszusammenarbeit die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften, bevor Krisen entstehen.
- Internationale Abrüstungsbemühungen fördern: Der Beitritt zum UNO-Atomwaffenverbotsvertrag ist ein wichtiger Schritt, um nachhaltige Sicherheit und Frieden zu erreichen. Es ist der wichtigste nukleare Abrüstungsvertrag unserer Zeit!
Dass der Bundesrat diesen Beitritt seit Jahren verschleppt, schadet der Glaubwürdigkeit der Schweiz als friedenspolitisches Vorbild und widerspricht ihrer humanitären Tradition. Die Volksinitiative schafft ein wichtiges Momentum für eine ausgewogene öffentliche Debatte und ein differenziertes Verständnis von Sicherheitspolitik. Das Bewusstsein für die Bedeutung des humanitären Völkerrechts muss wieder gestärkt werden.
Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrag wäre eine wichtige Gelegenheit, die Position der Schweiz als neutrales, aber aktives und verantwortungsbewusstes Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu festigen.
Hilf mit, den Bundesrat endlich dazu zu bringen, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen:
Was ist der UNO-Atomwaffenverbotsvertrag ?
Der Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen (Engl. Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons, TPNW) zielt darauf ab, Atomwaffen weltweit zu ächten und deren vollständige Abrüstung zu erreichen. Das Vertragswerk verbietet Entwicklung, Produktion, Lagerung und Einsatz von Atomwaffen und fordert die Beseitigung existierender Arsenale. Darüber hinaus enthält der Vertrag mehrere Bestimmungen zur Unterstützung von Opfern von Atomwaffeneinsätzen und -tests.
Aktuell haben 93 Staaten den Vertrag unterzeichnet. Auch die Schweiz hat bei der UNO dem Atomwaffenverbotsvertrag zugestimmt und war sogar massgeblich an dessen Erarbeitung beteiligt. Bis heute ist die Unterzeichnung ausstehend.