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Cécilia Pcasangre am Rednerpult der Tagung Hart an der Grenze im Hotel Kreuz in Bern.

Minderjährige Migranten brauchen langfristige Perspektiven

Im Rahmen der Kampagne “Destination Unknown” luden am 4. November 2013 Terre des Hommes – Kinderhilfe und terre des hommes schweiz zur Tagung “Hart an der Grenze” in Bern ein. An der Tagung gingen die Referentinnen und Teilnehmer der Frage nach, wie junge Migrantinnen und Migranten besser geschützt werden können.
Ein Tagungsbericht von Alain Zoller, Team Inland

Junge Migrantinnen und Migranten nehmen immer wieder grosse Gefahren und hohe Risiken auf sich, in der Hoffnung durch eine Auswanderung langfristige Perspektiven in einem fremden Land und getrennt von Familie und Freunden, zu erhalten. Dabei wird die Situation der Jugendlichen durch eine restriktive Grenzschutzpolitik in den Transit- und Zielländern zusätzlich verschärft. Die abschreckende Wirkung bleibt jedoch aus und zwingt die Jugendlichen höhere Risiken einzugehen, was in Zukunft zu höheren Opferzahlen führen wird.
Eindrückliche Einblicke aus der täglichen Praxis
Cécilia Pocasangre, Projektkoordinatorin der terre des hommes schweiz-Partnerorganisation ACISAM (Asociación de Capacitaciòn e Investigación para la Salud Mental) aus El Salvador, schilderte zu Beginn der Tagung den rund 100 Anwesenden die Migrationssituation in Zentral- und Nordamerika. Diese Einblicke bestätigen die aktuellen Missstände eindrücklich.
Pierre Cazenave von Terre des Hommes – Kinderhilfe unterstrich durch seine Ausführungen zur transnationalen Migration innerhalb Europas, dass Diskriminierungen der Kinder und Jugendlichen und Verletzungen ihrer Rechte alltäglich sind.
Überforderte Behörden
Am Ziel angekommen, stehen die Jugendlichen oft vor überforderten Behörden. Die meist unklaren Kompetenzbereiche sowie die unausgereiften Verfahren erschweren die Ermittlung von dauerhaften Lösungen zum Wohle der jungen Migrantinnen und Migranten. Damit diese Lösungen gefunden werden können sind laut Christoph Braunschweig vom Service Social International vor allem bessere individuelle Abklärungsprozeduren und objektive Informationen in Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern nötig.
Migration eröffnet Perspektiven
Ignacio Packer, Generalsekretär der Internationalen Föderation Terre des Hommes sowie Odile Rittener der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) bewerten jedoch viele Reformen auf internationaler Ebene als positiv. Sie erklärten weiter, dass durch Geldsendungen von Migrantinnen und Migranten in ihre Heimat, Know-How-Transfers und die Zusammenarbeit mit Diasporaorganisationen Migration viele Perspektiven eröffnen kann. Davon profitieren vor allem der Bildungs- und Gesundheitsbereich in den Heimatländern.
Neue Sichtweisen nötig
In der abschliessenden Podiumsdiskussion, unter grosser Beteiligung des Publikums, hielten Ignacio Packer sowie Stefan Schlegel (foraus – Forum Aussenpolitik) fest, dass neue Sichtweisen in der Migrations- und Integrationsdebatte nötig sind. Der Fokus sollte vermehrt auf die Bildung von langfristigen Perspektiven und Anreizen für die Jugendlichen, sowohl in der Heimat als auch im Zielland, gerichtet werden.
Sollten Sie mehr über die Tagung erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere Website wieder zu besuchen. Eine ausführlicherere Tagungsauswertung wird demnächst verfügbar sein.

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