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«Ich habe meine eigenen Stärken erkannt»

Beatriz Pereira Silva engagiert sich in Basel für das Projekt MePower sowie für das Internationale Jugendnetzwerk (IYN) von terre des hommes schweiz. Ihr Einsatz hat auch mit ihren Plänen und Träumen für die Zukunft zu tun.  

Du bist nun seit zweieinhalb Jahren Teil des MePower-Projekts. Wie wurdest du darauf aufmerksam?  

Im Sommer 2020 wurde ich von der Anlaufstelle für Sans-Papier auf das Projekt aufmerksam gemacht. Mir wurde gesagt, dass es eine Initiative speziell für junge Migrant*innen ist. Da ich damals fast keine Freundinnen hatte, die Migrant*innen waren, interessierte ich mich für das Projekt. Ich wurde dann von terre des hommes schweiz in ein einwöchiges Lager im Jura eingeladen. In dieser Woche lernte ich viele Migrant*innen mit unterschiedlichen Geschichten kennen, mit denen ich mich stark identifizieren konnte. Dass das Projekt genau auf uns ausgerichtet war, freute mich am meisten. Ich habe mich so besonders gefühlt. Im Lager haben wir, wie das Wort MePower schon sagt, verschiedene Aktivitäten gemacht, die mich meine eine eigene Kraft und meine Werte besser verstehen und einschätzen liessen. Ich habe dort Stärken an mir erkannt und realisiert, die mir nie bewusst waren. Nach dem Lager haben wir uns dann im MePower-Projekt ein- bis zweimal pro Monat an sogenannten Stammtischen getroffen. So konnten wir uns weiter kennenlernen und Freundschaften schliessen. Ausserdem machen wir auch immer wieder Sensibilisierungsarbeit und sprechen über Themen, über die sonst nur selten gesprochen wird. Das war und ist sehr schön. Es ist wirklich ein wunderbares Projekt, das ich allen Migrant*innen in Basel empfehle.  

Nun engagierst du dich auch für das Internationale Jugendnetzwerk (IYN) von terre des hommes schweiz. Was macht ihr im IYN und was ist deine Motivation, dich dafür zu engagieren?  

Wir haben eine monatliche Sitzung mit allen Delegierten aus den Ländern, in denen terre des hommes schweiz Projekte unterstützt. In den Sitzungen diskutieren wir, was wir zusammen mit den Jugendlichen organisieren können. Dabei tauschen wir unsere Ideen aus und sprechen über unsere Erfahrungen und darüber, ob man bestimmte Aktivitäten in den anderen Ländern auch so durchführen könnte. Im November beispielsweise war der Global Action Month (GAM) und alle Länder vom IYN haben unterschiedliche Aktivitäten gemacht zum diesjährigen Thema «Say no to violence, break the silence». In gewissen Ländern sind die Jugendlichen auf die Strasse gegangen und haben demonstriert. Wir in der Schweiz haben dieses Jahr ein Theaterstück aufgeführt. Letztes Jahr haben wir einen Podcast gemacht. In einem weiteren Land sind Jugendliche in die Schulen gegangen und haben auf das Thema aufmerksam gemacht. Jedes Land hatte eigene Ideen. Weshalb ich mich für das IYN einsetze, hat mit meinen Plänen und Träumen für die Zukunft zu tun.  

Was hast du denn für Pläne und Träume für die Zukunft?  

Mein Plan oder Traum ist, dass ich irgendwann einmal eine finanzielle Stabilität habe, so dass ich selbst entscheiden kann, wann ich wo bin. Denn ich würde so gerne anderen Menschen helfen. Ich bin in Brasilien geboren und dort herrscht grosse Ungleichheit. Ich war zudem vor kurzem das erste Mal in Afrika, in Angola, und habe dort auch die extreme Ungleichheit gesehen. Das hat mich sehr geprägt und das würde ich gerne ändern. Ich engagiere mich für das IYN, weil die Organisation sich auf die Jugendlichen konzentriert, da sie sind die Zukunft sind. Ich sage immer, dass man die Welt nicht direkt ändern kann, aber man kann die Welt von Einzelnen ändern. Wenn ich beispielsweise deine Welt ändere, kannst du die von jemand anderem ändern und so weiter.  


Das Interview führte Nicolas Staehelin, ehemaliger Zivildienstleistender bei terre des hommes schweiz. Weitere Informationen unter:  www.tdhs.ch/IYN  

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